2018 — die ersten Male

Durch New York gejoggt, geblitzt worden und von nun an Vater – ein Blick zurück auf das vergangene Jahr anhand von Dingen, die ich zum ersten Mal getan oder erlebt habe.

David Bauer
Die ersten Male

--

Frühere erste Male: 2015 | 2016 | 2017

  • Ich bin Vater geworden. Alles andere wirkt klein dagegen.
Wer mir auf Instagram folgt, weiss, dass ich ein ganz besonderes Verhältnis habe zu Typen, die einfach so in der Landschaft rumstehen.
  • Natürlich bringt das Vater Werden und Vater Sein unzählbar viele erste Male mit sich. Was mich am meisten beschäftigt: Zum ersten Mal ist jeder Gedanke an die Zukunft mit einer ganz konkreten Verantwortung verbunden. Ausserdem: Ich habe zum ersten Mal in einem Jahr mehr Bier ohne Alkohol getrunken als mit.
  • Ich war zum ersten Mal an der Nordsee. Für die beste, tollste halb-geheime Journalismuskonferenz, die gar keine Konferenz ist™. Sondern eine Art Klassentreffen mit vielen tollen Menschen, die mich jedesmal inspirieren (aber eigentlich hat es Julian besser auf den Punkt gebracht).
Wattenmeer bei Westerhever.
  • An der Nordsee: zum ersten Mal eine Drohne gesteuert. Consider me hooked.
  • Ich habe mir zum ersten Mal Massschuhe fertigen lassen. Das Problem ist nur: Die sind mir jetzt so kostbar, dass ich sie nie trage.
  • Ich war zum ersten Mal im Kanton Glarus, jedenfalls gezielt. Warum ich mir diesen wundervollen Fleck der Schweiz bisher erspart habe, wird ein Rätsel bleiben.
Blick von der Aegustenhütte ins Tal. Klöntalersee.
  • Weitere neue Orte: Ich war zum ersten Mal in Washington DC, in La Palma, Teneriffa und im Gasterntal.
Wanderlust: Caldera de Taburiente National Park in La Palma, Teide National Park in Teneriffa, Gasterntal im Berner Oberland.
  • Ich habe zum ersten Mal ein Buch von Haruki Murakami gelesen. Mir wurden schon oft Bücher von ihm empfohlen und gar geschenkt, gelesen habe ich dennoch bis 2018 nie eines. 1Q84 hat mir gut gefallen, es war dieses Jahr der einzige Roman, der mich richtig reingesogen hat.
  • Überhaupt habe ich dieses Jahr aussergewöhnlich viel gelesen. Ich kenne mich gut genug um zu wissen, dass das auch daran liegt, dass ich zum ersten Mal öffentlich geteilt habe, was ich lese. Was bleibt? Der sechste und letzte Band von Knausgårds autobiografischem Epos müsste eher «Durchkämpfen» heissen. Dank «Salt, Fat, Acid, Heat» habe ich mich zum ersten Mal getraut, teures Fleisch selber zu braten. «The Art of Gathering» lässt Treffen aller Art in neuem Licht erscheinen. Salome Müllers Briefe an ihren Vater («Love, Pa») werden wohl noch lange nachhallen. Michèle Rotens «Wie Mutter sein» sollte jeder junge Vater gelesen haben. Und mit ins neue Jahr nehme die beste Erklärung, warum es wichtig ist, Nein zu sagen: «No is no to one thing. Yes is no to a thousand things.» (aus «It doesn’t have to be crazy at work»).
1 Jahr, 40 Bücher.
  • Ich bin zum ersten Mal in meinem Berufsleben Ressortleiter. Ressortleiter Visuals bei der NZZ.
  • Ich bin zum ersten Mal eine Skisprungschanze hinuntergefahren. In einem Gummireifen sitzend, mit 90km/h. Nennt sich Mountain Tubing. Nach dem Hochrennen im vergangenen Jahr war das der logische nächste Unsinn. Schanzen sind damit aber nun abgehakt.
  • A propos Geschwindigkeit: Ich bin zum ersten Mal geblitzt worden. 20 Franken Busse, plus 56 Franken Bearbeitungsgebühr weil’s mit einem Mietwagen war.
  • Ich habe zum ersten Mal einen Fondue-Berliner gegessen. Eine Kreation des Tastelab. Schmeckt viel besser als man sich das vorstellen würde.
  • Spektakulärer habe ich 2018 nur einmal gegessen, nämlich im Silver in der Therme Vals. Das erste Mal, dass ich in einem Restaurant mit Michelin-Stern gegessen habe. Entspannte Atmosphäre, herausragendes Essen.
  • Ich bin zum ersten Mal durch New York gejoggt und über Manhattan zum ersten Mal Hubschrauber geflogen.
  • Was bringt 2019? Garantiert viele weitere erste Male mit und dank unserer Tochter. Und wenn alles (bzw. vor allem ich) gut läuft, werde ich meinen ersten Halbmarathon laufen.

--

--